die stadthalle wurde als polygonaler solitär anfang der sechziger jahre in unmittelbarer nachbarschaft der gründerzeitlichen stadt entwickelt. genauer gesagt handelt es sich aber bei diesem wegweisenden kulturbau um einen bautypologischen hybrid, der je nach standort als solitär oder als straßenrandbebauung wahrzunehmen ist.
seine innere organisation, die eine hohe flexibilität der raumnutzung, selbst bei unterschiedlichsten, auch gleichzeitig stattfindenden veranstaltungen ermöglicht, entspricht nach wie vor den erfordernissen eines multifunktionalen veranstaltungsgebäudes, so dass die notwendigkeit eines ganzheitlichen, städtebaulichen konzeptes für eine erweiterung der stadthalle als tagungszentrum und der neubau eines tagungshotels bei gleichzeitiger lösung der stellplatzfrage nachvollziehbar begründet ist. die wirkung der stadthalle als solitär zum altewiekring hin, wird mit der zugehörigen stellplatzanlage gleicher bauzeit wesentlich beeinträchtigt. mit der neubaumaßnahme des wohnquartieres st. leonhard schwappt die gründerzeitliche blockrandbebaung nun auf die südliche seite der leonhardstraße. aus diesem grund wird der hotelstandort ebenfalls als räumlich wirksame kante der leonhardstraße ausgebildet. die vorfläche zum domfriedhof erhält mit der neubebauung des hotelkomplexes eine adäquate räumliche fassung und wird zum platz. die zurückgestaffelten oberen geschosse nehmen mit ihren traufen bezug auf die gegenüberliegende bebauung an der gerstäcker straße. zugänge in die dem hotel angeschlossene gastronomie und eine in
den nachmittagsstunden besonnte außenbewirtschaftung beleben die platzfläche und generieren attraktiven aufenthaltsraum in der stadt.
darüber hinaus erhält der domfriedhof als ganzes eine baulich-räumliche fassung: in verlängerung des hotels entsteht "an der stadthalle" anstatt der nicht in den stadtraum sprechenden parkdecks eine hauszeile, die zeitgemäßes wohnen in innenstadtlage, mit ost-west-ausrichtung an einem attraktiven standort mit parkanlagen vor der tür und bahnhofsanbindung in fußläufiger anbindung zu bieten hat, gemäß den errungenschaften der gemischt genutzten, europäischen stadt.