campus firmanei
universitätsbibliothek
marburg
Wettbewerb | 2-stufiger ideen- und realisierungswettbewerb - 4. Preis |
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Planungszeitraum | 2008 - 2009 |
Bauherr | Universität Marburg |
Leistungen | Wettbewerbsbeiträge |
ein edles, transluzentes nadelstreifengewand umhüllt reizvoll die neue universitätsbibliothek auf dem campus firmanei. hier, im beliebten und prominenten stadtteil wird mit einer wertigen neuen planung eine bauliche lösung manifest und in den focus der betrachtung gestellt, die schon heute zukunftsfähig raum und maß für eine nachhaltige, identitätsstiftende städtebauliche entwicklung abbildet und die preisbewußt, gleichwohl mehr als nur eine bedarfsdeckung beschreibt.
anknüpfend an die baulich-räumliche präsenz und die anspruchsvolle materialisierungsphilosophie, die dem denkmalgeschützten altbaubestand zu grunde liegt, wird die architektur des universitäts - neubaus in selbstbewusst signifikanter städtebaulicher körnung sowie wertiger materialgüte und bearbeitungsqualität angeboten.
mit der kunstvollen diktion eines baulichen nadelstreifen - gewandes der neuen universitätsbibliothek, gleichsam in der filigranen bewandtnis eines modernen maßwerkes angelegt, wird der delikate dialog zwischen denkmalgeschützten und neuem gebäude an der stelle mit bedacht eröffnet und weitergeführt, wo sich kulturhistorisch eminent bedeutsame bau- und gartendenkmale einst unvermittelt begegneten.
der hochbauliche dialog wird gleichbedeutend hinterlegt und unterstützt durch das historisch verbürgte lineare landschaftsgestalterische motiv der allee :
am nördlichen saum des alten botanischen gartens, entlang der südseite der bibliothek, die garten - promenade. im universitätsquartier selber, parallel zur deutschhausstraße, die firmanei - promenade. sie unterstreicht die bedeutsame interne wegeverknüfung der hauptzugänge, vom firmanei-platz und aus der bunsenstraße, zum forum im bibliotheksfoyer. so wird die künftige, lange gewünschte notwendige verknüpfung der wegeverläufe von norden nach süden und von osten nach westen im vestibül der universitätsbibliothek, mit der vorgelagerten piazetta im norden und süden, nunmehr ganz selbstverständlich abgebildet - beste voraussetzungen für eine 24 stunden-bibliothek, die an sieben tagen in der woche geöffnet hat. einhergehend damit, wird ein für die innen- und außenräume koordiniertes beleuchtungskonzept pointiert auf diese neuen verbindungen signifikant eingestimmt
so vermag der unverwechselbare, erinnerbare charakter der neuen, jetzt hinzuzufügenden architektonischen angebote aus hochbau- und landschaftsgestaltung des campus - firmanei, begonnen mit dem denkmalgeschützten altbaubestand, ergänzt durch den filigranen bibliotheksneubau, eine notwendige authentische gestaltung im kontext nachvollziehbar, entschieden zu begründen.
das bauwerk der neuen universitätsbibliothek entfaltet mit seiner wirtschaftlichen und energieeffizienten baumassenverteilung sowie der schlüssigen funktionzuordnung und einprägsamen organisation die essentials für eine realisierung, mit besonderer aufmersamkeit, bezogen auf die optimierung der baukosten und der baunutzungskosten.
gleichwohl vermag das gebäude in der mitteilsamkeit seines erscheinungbildes und erinnerbarkeit des gebrauchs, der adressbildung, seinen akzeptanzstatus darüberhinaus durch den einsatz einer unaufgeregten, eigenständigkeit der architektursprache zu festigen - trotz der restriktionen aus dem grundstückszuschnitt, der topografie und der selbstverständlichen denkmalpflegerischen ansprüche.
die neue bibliothek wird bei den künftigen benutzern insbesondere auch durch ihre inneren werte eine stets erwünschte unverwechselbare, gute atmosphäre vermitteln : zum beispiel durch provenienz und prominenz von 800 fensterplätzen als gartenlogen - leseplätze, das panoramafenster zur stadt, den lichtgraben, der raumsequenzen und geschosse verknüpft, das forum, der zwischen firmanei-promenade und garten-promenade zentral gelegene ort des zugangs zur bibliothek, mit cafe, foyer und piazetta.
alle folgenden maßnahmen der gestaltung und materialisierung am ort sollten sich zug um zug in einem " marburger kanon hochwertiger materialgüte und materialfügung " messen und wiederfinden lassen.